Club Lehmann erarbeitet Pandemiekonzept zur Wiedereröffnung der Clubs

Sebastian Simon, seines Zeichens Chef des renommierten Club Lehmann in Stuttgart, hat ein Konzept zur geregelten Wiedereröffnung von Clubs erarbeitet.

In dem vierseitigen Dokument wird zuerst auf die aktuelle Situation und auch die Probleme, die beim Feiern in Clubs entstehen können, eingegangen. So ist es beispielsweise kaum möglich Partys mit Abstandsgeboten durchzuführen und die Gefahr, dass eine einzelne Person beim Besuch mehrer Clubs eine Vielzahl an Leuten anstecken könnte, ist ebenfalls hoch.

Um dem entgegenzuwirken sieht das dreistufige Konzept des Lehmann Clubs einige Besonderheiten vor. Beispielsweise soll pro Person nur ein Clubbesuch pro Wochenende möglich sein. Dies soll über ein vernetztes Ticketsystem aller Clubs der Region geregelt werden. Sobald jemand ein Ticket bucht, wird er für das restliche Wochenende für alle anderen Clubs „gesperrt“. So wird die Gefahr eines Superspreaders deutlich gesenkt und durch den Online-Ticketkauf ist im Falle des Falles eine lückenlose Nachverfolgung möglich.

Würde der Testbetrieb erfolgreich laufen und die Fallzahlen in Summe weiter sinken, wäre ein Ansatz in Phase 2, die Restriktionen etwas zu lockern und beispielsweise zwei Clubbesuche pro Wochenende erlauben.

Diese Phase soll solange aufrecht erhalten werden, bis ein Impfstoff/Medikamente zur Verfügung steht (Phase 3).

Die Schweiz hat es uns bereits erfolgreich vorgemacht, wie das Konzept gut funktionieren kann. Bereits seit einigen Wochen wird hier wieder mit einer geringen Anzahl an Personen gefeiert. Am vergangenen Wochenende kam es erstmals zu einer Infektion. Alle Gäste konnten jedoch zurückverfolgt werden und entsprechende Quarantänemaßnahmen angeordnet werden.* Wäre das bei einer illegalen Party, ohne vorherige Aufnahme der Personalien passiert, wäre dies fast unmöglich.

Man muss Partys erst erlauben, um sie effektiv regulieren zu können.

*Update 30.06.2020 12:00 Uhr:
Wie das Schweizer Blatt „Blick“ berichtete, konnten doch nicht alle Partybesucher identifiziert werden. Grund dafür waren falsche Angaben der Gäste. Weiter haben haben auch die Behörden teilweise Clubbesucher trotz korrekter Angaben nicht ordnungsgemäß infiziert. Die Schuld dafür sehen die Gesundheitsämter beim Club und möchten ihn nun vorerst schließen, bis er ein verbessertes Schutzkonzept vorlegen kann.

 



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